Einladung zum Campus-Nachmittag: „Das Kinderheim der Nachkriegszeit als totale Institution? Autobiographische und wissenschaftliche Einsichten“
Im Rahmen der Wanderausstellung "Verwahrlost und gefährdet?", die bis Ende April 2019 an der DHBW Villingen-Schwenningen gastiert, sind alle Interessierten herzlich zu einem Campus-Nachmittag mit Clemens Maria Heymkind eingeladen. Dieser findet am Mittwoch, 13. März 2019, ab 16:00 Uhr im Audimax (Schramberger Straße 26, 78054 VS-Schwenningen) statt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Der Besuch der Lesung ist kostenfrei.
Nach einem Grußwort durch Prof. Dr. Andreas Polutta wird Prof. Dr. Barbara Schramkowski auf wissenschaftliche Erkenntnisse zum Entstehen von Gewalt in pädagogischen Einrichtungen und daraus folgende Konsequenzen für die Heimerziehung eingehen. Dem folgt eine Lesung von Clemens Maria Heymkind aus seinen Werken „Verloren im Niemandsland“ und „Schattenkind, vergiss mein nicht“. Der Autor wurde 1965 geboren und bereits vom Säuglingsalter an zusammen mit seiner Zwillingsschwester zwischen Kinderkrippen und Kinderheimen hin- und hergeschoben wie ein Stück Ware. Schließlich landete er im Alter von vier Jahren in einem von Franziskanernonnen geführten Kinderheim in einer bayerischen Kleinstadt. Dort erlitt er über Jahre hinweg sexuellen und seelischen Missbrauch, sowie folterähnliche, schwere körperliche Misshandlungen. Nach acht schrecklichen Jahren verließ er das katholische Kinderheim "St. Niemandsland" und zog ins Pestalozzi-Kinderdorf Wahlwies a.B. - "ins Paradies", wie er es in seinen beiden Büchern nennt. Dieses verließ er im Alter von 19 Jahren als ausgebildeter Möbelschreiner. Später holte er über den zweiten Bildungsweg die Mittlere Reife sowie die Fachhochschulreife nach. Er machte eine Ausbildung zum Versicherungsfachmann (BWV), absolvierte anschließend ein Studium zum Diplom-Finanzwirt (FH) und arbeitet hauptberuflich erfolgreich im Bereich Steuerberatung in Südbaden. Clemens Maria Heymkind ist verheiratet und Vater von drei Kindern.
Die Wanderausstellung "Verwahrlost und gefährdet?" zur Heimerziehung in Baden-Württemberg in den Jahren 1949 bis 1975 gastiert vom 26. Februar bis 30. April 2019 an der DHBW Villingen-Schwenningen und kann werktags von 8:00 bis 18:00 Uhr in der Schramberger Straße 26 besichtigt werden, der Eintritt ist frei.