Das Trinkwasser im Bereich Schwenningen, Weilersbach, Obereschach, Wöschhalde, Auf Herdenen, Schilterhäusle, Nordstetten, Mühlhausen sowie Dauchingen darf bis auf weiteres nur abgekocht für die Nahrungszubereitung und medizinische Zwecke verwendet werden.
Nachdem bei einer Routineüberprüfung des Trinkwassers eine Grenzwertüberschreitung im Bereich der coliformen Bakterien (siehe Info) festgestellt wurde, ist in enger Abstimmung mit dem Gesundheitsamt eine Desinfektion für das betroffene Netz eingeleitet worden. Zudem hat das Gesundheitsamt ein Abkochgebot ausgesprochen. Die Einwohner werden im Rundfunk und in den Medien informiert, dass sie das Wasser vorerst vor der Verwendung zehn Minuten lang abkochen oder Mineralwasser verwenden sollten, sofern sie es zum Trinken, Kochen, Zähneputzen oder zur Zubereitung von Speisen oder Getränken verwenden. Zum Duschen oder Baden kann das Wasser weiterhin bedenkenlos unabgekocht verwendet werden.
Aufgrund der Überschreitung der Grenzwerte hat die SVS umfangreiche Maßnahmen eingeleitet – das betroffene Leitungsnetz wird zur Desinfektion gechlort und gespült. Die Dosierung von maximal 0,3 mg/l Chlor entspricht den in der Trinkwasserverordnung festgelegten Grenzwerten. Da die SVS diese geringe gesetzliche Dosierung einhalten, kann es mehrere Tage dauern, bis der Chlorgeruch für Menschen wahrnehmbar ist und die Wirkung der Chlorung eintritt. Das zugesetzte Chlor ist für den menschlichen Körper unbedenklich, für Aquarien ist das gechlorte Wasser allerdings ungeeignet.
Wie die bakterielle Verunreinigung ins Trinkwasser eintreten konnte, wird noch untersucht. Klaus Gaßmann, Leiter der Abteilung Netze der SVS, erläutert: „Eine der Ursachen könnte im warmen Sommer liegen. Bislang waren die Temperaturen in den Höhen des Schwarzwaldes selten konstant so lange so hoch wie in diesem Jahr. Proben haben Wassertemperaturen von bis zu 20 Grad in einem Meter Tiefe ergeben.“ Gerade während der Urlaubszeit, in der der Wasserverbrauch in den Städten zurückgehe, stehe in manchen Gebieten das erwärmte Wasser über längere Zeit in den Leitungen. „Ein Nährboden für die Keime“, erklärt Gaßmann.
Im Gegensatz zu vielen anderen Wasserversorgern hat die SVS das Trinkwasser – eine Mischung aus Quellwasser und Bodenseewasser – bislang ungechlort an die Kunden weitergegeben und sich an das Gebot zur Minimierung der Zusatzstoffe im Trinkwasser gehalten. SVS-Geschäftsführer Ulrich Köngeter betont: „Wir haben jedoch bereits auf diese klimatische Erscheinung reagiert und eine Chlorungsanlage in den Wirtschaftsplan für das Jahr 2018 eingestellt.“ Die Chlorung des Trinkwassers werde dann permanent für das gesamte Leitungsnetz im Rahmen der Trinkwasserverordnung vorgenommen.
Die SVS empfiehlt, nach Rückkehr aus dem Urlaub, ein paar Minuten die Wasserleitungen zu spülen, bis die Temperatur merklich abkühlt. Die SVS wird das Netz weiter beproben und von einem Fachlabor auswerten lassen. Sobald das Abkochgebot wieder aufgehoben wird, werden die Bürger über die Medien informiert.
Für Rückfragen hat die SVS ein Sondertelefon eingerichtet. Dieses ist täglich von 7 bis 20 Uhr unter der Telefonnummer 07721 4050 4994 erreichbar.
Weitere Informationen gibt es unter www.svs-energie.de/wasser.